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Literatur | Lesung

Thomas Manns »Zauberberg«

Nationaltheater Mannheim - Schauspiel

100 Jahre nach seinem Erscheinen ist Thomas Manns »Zauberberg« ein hochaktuelles Buch. Die Ensemblemitglieder Ragna Pitoll und Daniel Krimsky präsentieren zum Jubiläum Auszüge in einer Lesung.
Literatur | Lesung

»Die Blechtrommel«

Nationaltheater Mannheim - Schauspiel

Der Jahrhundertroman »Die Blechtrommel« (1959) von Günter Grass erzählt das Leben des Oskar Matzeraths, der mit drei Jahren sein Wachstum einstellt und aus scheinbarer Kindheitsperspektive die Welt der Erwachsenen erlebt. Eine Lebensgeschichte – von der Geburt 1924 in Danzig bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Ausgewählte Szenen, gelesen von Schauspieler Devid Striesow werden von ihm atmosphärisch untermalt und immer wieder bekommen die vielfältigen Schlaginstrumente, gespielt von Stefan Weinzierl, auch ihren solistischen Platz. Und so wie Oskar seine Stimme zum Trommelspiel erhebt, so kombinieren Striesow und Weinzierl die starke Ausdruckskraft von Günter Grass' Roman mit den facettenreichen Klangfarben von Vibraphon, Marimba, Percussion und Live-Elektronik – ein einzigartiges, intensives Text-Musik-Erlebnis, dessen Botschaft in unserer heutigen Zeit wieder immens an Aktualität gewonnen hat. Devid Striesow zählt zu Deutschlands beliebtesten und erfolgreichsten Schauspielern. Der äußerst vielseitige und wandlungsfähige Striesow schloss seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin ab und war zunächst am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg unter Jürgen Gosch engagiert. Devid Striesow ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, u.a. verkörperte er von 2013 bis 2019 den Saarbrücker Tatort-Hauptkommissar Jens Stellbrink und war 2015 in der Rolle des Hape Kerkeling im Kinofilm Ich bin dann mal weg zu sehen. Für die Kinoleinwand stand er zuletzt für den neun Oscars nominierten Anti-Kriegsdrama »Im Westen nichts Neues« vor der Kamera. Devid Striesow ist Gewinner des Deutschen Filmpreises und Preisträger zahlreicher weiterer Ehrungen. Die Musik von Stefan Weinzierl passt in keine Schublade - genauso wenig wie sein Instrumentarium. Ob mit großem Orchesterschlagwerk oder kleinen Effektinstrumenten – mit dem einzigartigen Klangspektrum seiner facettenreichen Schlaginstrumente entwickelt der Schlagzeuger und Multi-Perkussionist Hörwelten für energiegeladene Bühnenproduktionen und schlägt dabei gern den Bogen zu Literatur oder Schauspiel. In seinen Produktionen arbeitete er u.a. mit Devid Striesow, Claudia Michelsen, Dietmar Bär, Mark Waschke, Ulrike Folkerts und Walter Sittler zusammen und folgte u.a. Einladungen dder Elbphilharmonie Konzerte, der San Francisco Symphony, des Festival musica Strasbourg, der Ruhrfestspiele Recklinghausen und zahlreicher deutscher Theater. Stefan Weinzierl ist Preisträger der Guthman Musical Instrument Competition Atlanta 2011.
Literatur | Lesung

Saša Stanišić: Möchte die Witwe ange­sprochen werden...

Nationaltheater Mannheim - Schauspiel

Was, wenn ich mich dieses eine Mal anders entschieden hätte? Wenn ich wider aller Erwartungen gehandelt hätte? Einmal nicht feige gewesen wäre, zu lange gezögert oder etwas verpasst hätte? Das neue Buch von Saša Stanišić (mit dem wohl rekordverdächtig längsten Titel des Jahres »Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne«) erzählt vom Zweifeln und Grübeln an den Kreuzwegen unserer Biografien. Es führt uns an Orte, an denen es auf einmal möglich ist, den schwierigeren Weg zu gehen, eine überraschende Wahl zu treffen oder die eine richtig gute Lüge auszusprechen. So wie die Reinigungskraft, die beschließt, mit einer Bürste aus Ziegenhaar in der Hand, endlich auch das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. So wie der Justiziar, der bereit ist zu betrügen, um endlich gegen seinen achtjährigen Sohn im Memory zu gewinnen. Und so wie der deutsch-bosnische Schriftsteller, der zum ersten Mal nach Helgoland reist, nur um bei seiner Ankunft festzustellen, dass er dort schon einmal gewesen ist. Wäre es nicht großartig, man könnte sein Leben erst einmal erproben, bevor man es wirklich lebt? Im Alten Kino Franklin liest Saša Stanišić aus seinem neuen Buch. Im Anschluss an die Lesung spricht er mit Schauspielintendant Christian Holtzhauer über seine Arbeit, die Kunst des Entscheidens, das Leben auf Probe und die Lust am Geschichtenerfinden. Im Anschluss signiert er seine Bücher am Bücherstand im Theatercafé. Saša Stanišić, »einer der sprachmächtigsten deutschen Schriftsteller« (Denis Scheck), wurde 1978 in Višegrad im ehemaligen Jugoslawien und heutigen Bosnien und Herzegowina geboren. 1992 floh er im Alter von 14 Jahren mit seinen Eltern nach Heidelberg, wo er die Schule beendete und studierte. Im Jahr 2013 erhielt Stanišić das »Feuergriffel«-Stadtschreiber-Stipendium für Kinder- und Jugendliteratur der Stadt Mannheim. Seine Werke wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt und viele Male ausgezeichnet. 2019 gewann er für »Herkunft« den Deutschen Buchpreis. Eine äußerst erfolgreiche Bühnenbearbeitung dieses Romans feierte 2021 am Nationaltheater Premiere. Saša Stanišić lebt und arbeitet in Hamburg. Er ist dort Fußballtrainer einer F-Jugend-Mannschaft.
Literatur | Lesung

Krummer Hund

Nationaltheater Mannheim - Schauspiel

Daniels Welt bröckelt. Der Vater ist spurlos verschwunden, die Mutter seitdem mit ständig wechselnden, unglücklichen Liebesbeziehungen beschäftigt. Nun ist auch noch sein Hund Ozzy tot – eingeschläfert ausgerechnet vom »Doc«, dem neuen Liebhaber seiner Mutter. Ein tödlicher Unfall nach einer Party stellt dann Daniels Leben vollends auf den Kopf. Der Debüt-Roman »Krummer Hund« ist Prüfungslektüre für Haupt- und Realschulen im Schuljahr 24/25 in Baden-Württemberg. Die Autorin Juliane Pickel besucht das Nationaltheater für eine Lesung aus ihrem Roman und wird in einem anschließenden Gespräch über ihre Arbeit als Autorin berichten sowie für Publikumsfragen bereitstehen. Anmeldung erforderlich unter: nationaltheater.kasse@mannheim.de
Literatur | Lesung

Felix Hartlaub, der verschwundene Zeuge

Nationaltheater Mannheim - Schauspiel

Wer war Felix Hartlaub, der als Kind des Kunsthallendirektors Gustav Friedrich Hartlaub in Mannheim aufwuchs, der das Attentat vom 20. Juli in der Wolfsschanze als Ohrenzeuge miterlebte und dessen spektakuläre literarische Aufzeichnungen erst nach seinem Tod veröffentlicht wurden? Darüber sprechen seine Nichte Melanie Hartlaub, der Biograph Matthias Weichelt und Christian Franke, dessen Stück »Fragment Felix« im Anschluss aufgeführt wird. Karten erhalten Sie über die Kunsthalle Mannheim.
Literatur | Lesung

Cranko, Haydée – und ich, George Bailey

Nationaltheater Mannheim - Oper / Tanz / Konzert

Über 40 Jahre lang begleitete Pianist George Bailey das Training und die Proben des Stuttgarter Balletts. Mit seinem Spiel rettete er die Tänzerinnen und Tänzer durch lange, harte Tage und spielte statt Klassik lieber Jazz. 1972 hatte ihn der legendäre Choreograf John Cranko in seine Kompanie geholt, Bailey wurde zu ihrem Liebling, weltbekannte Choreografen wie John Neumeier und Maurice Béjart wollten nur mit ihm als Pianisten arbeiten. In ihrer Biografie erzählt die Autorin und NTM-Tanzdramaturgin Susanne Wiedmann Baileys außergewöhnliche, ja schillernde Lebensgeschichte, schildert seinen Alltag im Ballettsaal, hinter den Kulissen des Theaters – und seinen Hang zu exquisiter Mode. Gemeinsam gestalten sie den Abend mit Lesung, Gespräch und Live-Musik. George Bailey spielt am Flügel aus seinem reichen Repertoire.
Literatur | Lesung

Deniz Ohde liest

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Deniz Ohdes Romandebüt Streulicht war vor vier Jahren ein Überraschungserfolg. Mit vielen biographischen Bezügen erzählte die junge Autorin von der Anstrengung, die Fesseln ihrer Herkunft zu überwinden. Für dieses bemerkenswerte Buch wurde sie unter anderem mit dem aspekte-Literaturpreis und dem Deutschen Buchpreis 2020 ausgezeichnet. Ich stelle mich schlafend erschien im Frühjahr 2024 und hat erneut die Überwindung von Determinationen zum Thema, diesmal geht es um das Frausein. Ohdes Protagonistin Yasemin gerät in eine toxische Beziehung und erkennt, dass sie in einer von Gewalt geprägten Umgebung nie gelernt hat, für sich einzustehen. Moderation: Shirin Sojitrawalla Salon Populaire Der Salon Populaire ist ein Ort für Zeitgenossen. Im Gläsernen Foyer, wo Theater und Welt ineinanderfließen, treffen sich Menschen zum Lesen, Hören, Schauen. Die Atmosphäre ist zwanglos, um Etikette geht es nicht. Man spricht über Dinge von Belang: Woher wir kommen und wohin wir gehen, wen und wie wir lieben, an was wir glauben. In Zeiten der Vereinzelung sucht der Salon Populaire nach Gemeinschaft. Er ist offen für alle, denen der Austausch wichtig ist.
Literatur | Lesung

Esther Slevogt liest

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

2015 widmeten die Festspiele Ludwigshafen dem Deutschen Theater Berlin eine Werkschau, und auch danach war das hervorragende Ensemble mehrfach auf den Pfalzbau Bühnen zu Gast. Im vergangenen Jahr veröffentlichte die Journalistin Esther Slevogt eine brillant recherchierte Historie dieser bedeutenden Institution. Auf den Brettern der Welt zeigt mit großer Liebe zum Detail, wie sich politische Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte in der Kunst spiegelten – angefangen von der Emanzipation des deutschen Bürgertums im 19. Jahrhundert über den moralischen Absturz im Nationalsozialismus bis hin zur DDR, in der das Deutsche Theater eine bis heute impulsgebende Rolle entwickelte. Moderation: Shirin Sojitrawalla Salon Populaire Der Salon Populaire ist ein Ort für Zeitgenossen. Im Gläsernen Foyer, wo Theater und Welt ineinanderfließen, treffen sich Menschen zum Lesen, Hören, Schauen. Die Atmosphäre ist zwanglos, um Etikette geht es nicht. Man spricht über Dinge von Belang: Woher wir kommen und wohin wir gehen, wen und wie wir lieben, an was wir glauben. In Zeiten der Vereinzelung sucht der Salon Populaire nach Gemeinschaft. Er ist offen für alle, denen der Austausch wichtig ist.
Literatur | Lesung

Ein Pfund Spargel

Nationaltheater Mannheim - Schauspiel

Die polnischstämmige Autorin Ewe Benbenek, die am Nationaltheater Mannheim letztes Jahr ihr vielbeachtetes Stück »Juices« zur Uraufführung brachte, und Regisseurin Beata Anna Schmutz haben das Jubiläum der Erweiterung der Europäischen Union um osteuropäische Staaten zum Anlass genommen, um den Blick auf die Geschichte der polnischen Arbeitsmigration zu werfen. Bereichert wurden sie von der lokalen Recherche des Mannheimer Stadtensembles, das eines der wichtigsten Grundrechte der EU – die Arbeitnehmer*innenfreizügigkeit – unter die Lupe genommen hat. Beginnend mit den Geschichten polnischer Mädchen, die vor 125 Jahren in der Jutefabrik in Mannheim-Sandhofen arbeiteten und in den ersten Arbeiter*innenunterkünften – der sogenannten Jute-Kolonie – wohnten, führt die Recherche über die Erfahrungen der »polnischen Perlen« in den Mannheimer Haushalten der 1980er Jahre bis in die Gegenwart. Hier zeugt sie nicht zuletzt von der noch heute unterbezahlten Arbeit der Saisonarbeiterinnen auf den Mannheim umliegenden Spargelfeldern und Weinbergen. Entstanden ist eine lebendige Performance mit Text, Musik und einer frisch gekochten Spargelsuppe.
Literatur

Monika Gruber, Andreas Hock:
Willkommen im falschen Film

Culturall.info - Buchtipps

Neues vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten Ja, sind denn alle endgültig verrückt geworden? Kaum ist die Pandemie vorbei, geht der Wahnsinn weiter , wie Monika Gruber und Andreas Hock feststellen müssen. Egal, ob grüne Wärmepumpenfetischisten oder notorische PS-Protzer, verblendete Woke-Aktivisten oder ideologisierte Lehrer, besserwisserische Medienmacher und weltfremde Politiker: hier bekommt jeder sein Fett weg , der den gesunden Menschenverstand gegen Hysterie oder ein paar Gendersternchen eingetauscht hat. Gewohnt frech, scharfsinnig und bitterböse widmen sich die beiden wieder dem Zustand der Gesellschaft und legen zum Trost ein sehr, sehr lustiges Buch vor denn manchmal hilft gegen den Wahnsinn unserer Zeit nur noch Auswandern, Alkohol oder: Humor. »Ein kleines böses Buch zur Lage der Nation. Und zugleich eine Impfung gegen Hysterie und Panikmache.« Stern »Ein echtes Lesevergnügen, das nur die nicht komisch finden werden, die verlernt haben, über sich selbst zu lachen.« Münchner Merkur »Ein lustiger, kluger Appell für endlich mehr Miteinander.« Focus »Ein Kracher!« Frau im Spiegel
Literatur

Dirk Oschmann:
Der Osten: eine westdeutsche Erfindung

Culturall.info - Buchtipps

»Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.« Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine überfällige Debatte.
Literatur

Martin Suter:
Melody

Culturall.info - Buchtipps

In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen. Hardcover Leinen 336 Seiten erschienen am 22. März 2023 978-3-257-07234-1 € (D) 26.00 / sFr 35.00* / € (A) 26.80
Literatur

Mathias Brodkorb: Gesinnungspolizei im Rechtsstaat?

Culturall.info - Buchtipps

Der Verfassungsschutz als Erfüllungsgehilfe der Politik. Sechs Fallstudien Wird der Verfassungsschutz zu einer Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung? Mathias Brodkorb legt den Finger in die Wunde. Dabei spart er auch das heikle Thema eines möglichen Parteiverbots der AfD nicht aus. Trotz aller Skandale, in die das Bundesamt für Verfassungsschutz im Laufe seiner Geschichte verwickelt war, genießt es in der deutschen Medienöffentlichkeit großes Vertrauen. Wer als »Beobachtungsfall« oder gar als »gesichert rechts- oder linksextrem« eingestuft und damit an den Pranger gestellt wird, ist öffentlich stigmatisiert und wird tendenziell vom demokratischen Diskurs ausgeschlossen. Da der deutsche Inlandsgeheimdienst keine exekutiven Befugnisse hat, ist er für die Gesinnungsprüfung der von ihm Beobachteten zuständig. Mathias Brodkorb analysiert in seinem neuen Buch die rechtlichen Grundlagen, Struktur und Aufgaben des deutschen Inlandsgeheimdienstes und zeigt in sechs Fallstudien, wie der Verfassungsschutz nicht nur oftmals von seiner Aufgabe hermeneutisch überfordert ist, sondern sich zunehmend politisch instrumentalisieren lässt. Mitunter agiert er dabei selbst verfassungswidrig. Demokratische Willensbildung beruht auf freiem Diskurs, der von keiner staatlichen Instanz politisch gelenkt wird. Der Verfassungsschutz aber deutet legitime Grundrechtsausübung häufig als gefährlichen politischen Extremismus. Seit der Corona-Pandemie gilt selbst robust vorgetragene Kritik an der Regierung als Fall für den Inlandsgeheimdienst. Damit wird er zur Gefahr für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft. Eine grundlegende Reform oder gar Auflösung der skandalträchtigen Behörde scheint dringend geboten. Autor(en): Mathias Brodkorb.
Literatur | Buchpräsentation

SWR Bestenliste Juni

Schwetzinger SWR Festspiele

Mit Shirin Sojitrawalla, Denis Scheck (SWR Lesenswert) und Jan Wiele (FAZ) Carsten Otte, Moderation In Deutschland erscheinen ungefähr 90.000 Buchtitel pro Jahr, das sind rund 250 Titel am Tag. Eine Jury aus derzeit 30 renommierten Literaturkritikern und -kritikerinnen wählt jeden Monat zehn Bücher auf die »SWR Bestenliste«, denen sie möglichst viele Leser wünscht. Während die üblichen Bestsellerlisten auf das Bekannte und Etablierte vertrauen, sind wir auf der Suche nach Neuentdeckungen, nach unbekannten Autoren, für die nicht gleich der große Werbeetat eines Verlags zur Verfügung steht, die aber Aufmerksamkeit verdienen: Das garantiert monatlich immer wieder Neues, Überraschendes und Unterhaltendes. Eintritt frei / Ticket zum Schlosspark erforderlich. Veranstaltungsdauer: ca. 90 min, ohne Pause
Literatur | Lesung

Das Ende ist nah

Nationaltheater Mannheim - Schauspiel

Amir Gudarzi, vielfach ausgezeichnet und in der Spielzeit 2023.24 Hausautor am Nationaltheater, stellt sich dem Mannheimer Publikum mit einer Lesung aus seinem gerade veröffentlichten Roman vor: »Das Ende ist nah« ist die Geschichte eines jungen Mannes aus Teheran, der sich als kritischer Autor 2009 gezwungen sieht, sein Land zu verlassen und der mit der Flucht nach Wien vom Künstler zum offen und heimlich verachteten Flüchtling wird. Ein Roman über Fremdheit und Außenseitertum, über Mut, die Macht der Sprache und die Liebe.
Literatur | Lesung

Das Haymatministerium

Nationaltheater Mannheim - Schauspiel

Im neusten Buch von Emilia Roig »Das Ende der Ehe. Für eine Revolution der Liebe« ist der Titel Programm – die Politikwissenschaftlerin und Bestsellerautorin nimmt die Institution der Eheschließung auseinander: Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären Geschlechterrollen verharren. Kann man überhaupt Männer lieben und zugleich das Patriarchat stürzen? In ihrem mutigen und provokanten Buch ruft Roig daher das Ende einer patriarchalischen Institution aus. Letztlich wäre eine Abschaffung der Ehe nicht nur für Frauen befreiend, sondern für alle. In unserer Reihe »Das Haymatministerium« geht Emilia Roig im Gespräch mit der Literaturwissenschaftlerin und Autorin Elisa Diallo der Frage nach, wie wir mit einer Abschaffung der Ehe die Liebe neu denken und uns in Freiheit und auf Augenhöhe begegnen können. Mit: Emilia Roig ist Sachbuchautorin und promovierte Politologin. Ihr viel besprochenes Buch »Why We Matter. Das Ende der Unterdrückung« erschien 2021 und ihr neuestes Buch »Das Ende der Ehe. Für eine Revolution der Liebe« wurde im März 2023 veröffentlicht. Sie ist Co-Autorin zahlreicher Bücher, unter anderem von »Unlearn Patriarchy« (Ullstein, 2022), »Glückwunsch« (Hanser Berlin, 2023) und »Das Paradies ist Weiblich« (Kein & Aber, 2022). 2017 gründete sie das Center for Intersectional Justice (CIJ), eine gemeinnützige Organisation, die sich für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und ein Leben frei von systemischer Unterdrückung für alle einsetzt. Emilia Roig widmet sich der Aufgabe, Menschen zu inspirieren, sich von Unterdrückungssystemen zu lösen und das kollektive Bewusstsein zu verändern. Sie hat an Universitäten in Frankreich, Deutschland und den U.S.A. zu Intersektionalitätstheorie, Postcolonial Studies, Critical Race Theory, Queer Feminismus und Internationalem und Europäischem Recht gelehrt, unter anderem bei der Hertie School in Berlin und der DePaul University of Chicago. Nach einem Master of Public Policy und einem MBA in internationalem Recht promovierte sie in Politikwissenschaft an der Humboldt Universität und Science Po in Frankreich. Vor ihrer Promotion arbeitete sie intensiv zu Menschenrechtsfragen bei der UNO in Tansania und Uganda, bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kambodscha und bei Amnesty International in Deutschland - und entschied sich schließlich, den Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu verlassen, um sich auf soziale Gerechtigkeit in Europa zu konzentrieren. Moderiert von: Elisa Diallo ist Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie studierte Geschichtswissenschaft in Paris, anschließend Niederlandistik und Literaturwissenschaft in den Niederlanden. Nach der Promotion über französischsprachige postkoloniale Literatur lebt sie seit 2009 in Deutschland und ist in der Verlagsbranche tätig. Sie moderiert Lesungen, nimmt Teil an diversen Literaturjurys und war 2022 Jurymitglied für das Resonanzen Literaturfestival, das erste literarische Festival für Afrodeutsche Literatur. 2012 erschien »Tierno Monénembo. Une écriture migrante« (Ed. Karthala), und 2019 »Fille de France« (Ed. Flammarion; deutsche Übersetzung: »Französisch verlernen«, Berenberg, 2021).
Literatur | Lesung

Harald Martenstein liest

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Salon Populaire Harald Martenstein ist einer bekanntesten Wortjongleure Deutschlands - ein vielfach ausgezeichneter Journalist, Schriftsteller und Kolumnist. Der charismatische Henri-Nannen-Preisträger ist bekannt für seinen scharfsinnigen, provokanten und doch stets charmanten und positiven Schreibstil. Eines ist er nie: langweilig. Er hat viele Bücher geschrieben, das neueste heißt Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff - Optimistische Kolumnen. Martenstein wurde 1953 in Mainz geboren und ist dort aufgewachsen, heute lebt er in Berlin und hat Sehnsucht nach Rheinland-Pfalz. Er schreibt regelmäßig für die Welt am Sonntag, DIE ZEIT und die Schweizer Weltwoche. 2023 wurde Martenstein von der Gesellschaft für deutsche Sprache der „Medienpreis Sprachkritik" verliehen. Einheitspreis 21 € / ermäßigt 13 €
Literatur | Lesung

Jan Philipp Reemtsma liest aus Christoph Martin Wieland

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Moderation: Shirin Sojitrawalla Salon Populaire „[Dieses] Buch ruft uns noch einmal nachhaltig ins Gedächtnis, was das überhaupt war und ist: Literatur, Verse, Metaphern, wie sie aus der Kultur erwachsen und wieder in sie hineinwirken. Reemtsma weckt und füttert die intellektuelle Lust am Reichtum gelehrter Kunst, wie es lange niemand mehr getan hat.“ Laudatio von Moritz Baßler auf Christoph Martin Wieland im Rahmen der Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse 2023 Mit Christoph Martin Wieland beginnt die moderne deutsche Literatur. Er eröffnet sie nicht nur selbst mit seinen Werken, sondern er ist auch der „Erfinder“ dessen, was wir heute die „Weimarer Klassik“ nennen. Mit seiner lang erwarteten Biografie – der ersten seit siebzig Jahren – befreit Jan Philipp Reemtsma Wieland endlich aus dem langen Schatten, in den ihn Goethe und Schiller gestellt haben. Sein Wieland ist aufregend und fulminant, ein germanistischer Glücksfall, denn er gibt uns einen Klassiker zurück, ohne den die Verwandlung der deutschen Literatur in eine vor und eine nach Weimar gar nicht angemessen verstanden werden kann. Einheitspreis 21 € / ermäßigt 13 €
Literatur | Lesung

Marion Brasch, Masha Qrella

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Moderation: Shirin Sojitrawalla Salon Populaire Die Schriftstellerin und Hörfunkjournalistin Marion Brasch wurde 1961 in Ost-Berlin geboren. Ihr Vater war stellvertretender Kulturminister der DDR, die Brüder, darunter Thomas Brasch, wurden als Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler bekannt. Marion Brasch arbeitete von 1987 bis 1992 als Redakteurin und Moderatorin beim Radiosender DT64. 2012 erschien ihr Roman Ab jetzt ist Ruhe. Mit überraschender Leichtigkeit erzählt die „kleine Schwester“ darin von den dramatischen Ereignissen in der Familie – Erfolg, Revolte, Verlust der drei Brüder – und über ihren Weg durch Abenteuer und Wirren in die eigene Freiheit. Ab jetzt ist Ruhe gilt nicht nur als detailreiche Beschreibung einer Familienbiographie, es ist auch die umfassende Erzählung einer inzwischen untergegangenen Welt. Seither hat Marion Brasch weitere drei Romane und verschiedene Erzählungen veröffentlicht. Masha Qrella ist eine international erfolgreiche Berliner Musikerin mit unverkennbar zauberhaftem Gesang. Auch bei den Festspielen Ludwigshafen war sie schon zu Gast, zuletzt mit ihrem Songprogramm Woanders, das durch den Roman Ab jetzt ist Ruhe von Marion Brasch inspiriert ist. Aus den Gedichten des Schriftstellers, Dramatikers und Regisseurs Thomas Brasch entwickelte Masha Qrella Popsongs in dem für sie so typischen Indie-Pop-Sound zwischen New Wave, Electronic und Postrock. 2022 war Woanders ein großer Erfolg und ist nun im Anschluss an die Lesung von Marion Brasch noch einmal zu sehen.
Literatur | Lesung

Nicolas Mahler liest

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Moderation: Shirin Sojitrawalla Salon Populaire „Ich stehe mit einem Fuß in der Comic-Szene und mit dem anderen in der Kunst“ sagt Nicolas Mahler über sich selbst. Dieser Spagat macht den 1969 in Wien geborenen Zeichner, Illustrator und Autor einzigartig. Seine Comics und Cartoons erscheinen in Zeitungen und Magazinen wie DIE ZEIT, NZZ am Sonntag, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und in der Titanic. Erfunden hat er so seltsame wie liebenswerte Figuren wie Flaschko oder Kratochvil, vor allem aber tritt er seit Jahren mit Comic-Adaptionen literarischer Klassiker in Erscheinung. Werke von Thomas Bernhard, Arno Schmidt, Frank Wedekind oder Marcel Proust hat er erfolgreich als Comic-Version veröffentlicht, und das u.a. im renommierten Suhrkamp Verlag. Mit wenigen Strichen lässt Nicolas Mahler ganze Welten entstehen, die uns das scheinbar Bekannte neu wahrnehmen lassen.

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