Seit 1968 erfüllen die Klosterkonzerte Maulbronn das ehemalige Zisterzienserkloster mit Musik. Gegründet vom damaligen Musiklehrer des Evangelischen Seminars, zählt die Konzertreihe heute zu den bedeutenden Musikfestivals in Baden-Württemberg. Zwischen Mai und September locken dabei jährlich Künstlerinnen und Künstler von internationalem Renommee zum Musikgenuss ins UNESCO-Weltkulturerbe. Ein fester Bestandteil des Festivals sind seit 1983 die Konzerte des Maulbronner Kammerchors. Neben großen oratorischen Konzerten füllen auch hochkarätig besetzte Kammermusikformate wie die Kammermusikwoche des Pianisten und Artist in Residence Bernd Glemser regelmäßig die spirituelle Atmosphäre der Klosterklausur. Die einzigartige Akustik von Klosterkirche, Laienrefektorium und Kreuzganggarten bietet die richtige Atmosphäre für Musik aller Epochen und Stilrichtungen.
Gábor Boldoczki & Süwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Versailles
Gábor Boldoczki, Trompete
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock, Leitung
Marc-Antoine Charpentier: Suite für Streicher d-Moll
Jean-Marie Leclair: Trompetenkonzert op. 7/3
Jean-Baptiste Lully: Ouverture, Passacaille und Marche
Johann Sebastian Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur, BWV 1048
Wenn wir Versailles hören, denken wir an große Feste, weite Schlossanlagen, einen großen Hofstaat und beschwingte Barockmusik. In diese Welt entführt uns das Konzert mit dem ungarischen Trompeter Gábor Boldoczki und dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim.
Der mehrfache ECHO Klassik Preisträger zählt zu den großen Virtuosen seiner Zunft. Er tritt regelmäßig in bedeutenden europäischen Konzerthäusern wie dem Musikverein Wien, dem Concertgebouw Amsterdam, der Philharmonie Berlin oder dem Théâtre des Champs Élysées in Paris auf und teilt die Bühne mit namhaften Orchestern wie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Konzerthausorchester Berlin oder den Wiener Symphonikern.
Unter der Leitung von Douglas Bostock wird in der Klosterkirche die Atmosphäre des Hofes des Sonnenkönigs Ludwig XIV. hör und spürbar. Eine ganz neue Klangfarbe erhalten zwei der Werke des Programms, die im Original für Flöte und Oboe geschrieben sind – Gábor Boldoczki spielt diese in Bearbeitungen für Trompete oder Flügelhorn.
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Bewertungen & Berichte Gábor Boldoczki & Süwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Konzert
Thorsten Hülsemann
Praeludien
Thorsten Hülsemann, Orgel
Dietrich Buxtehude: Toccata in d, BuxWV 155
Johann Sebastian Bach:
»Wachet auf, ruft uns die Stimme«, BWV 645
»Wer nur den lieben Gott lässt walten«, BWV 647
»Jesus bleibet meine Freude« aus: BWV 147
Praeludium et Fuga in C, BWV 547
Concerto in G, BWV 592
Felix Mendelssohn: Sonate f-Moll, op. 65, 1
Louis Vierne: Prélude – Final, aus: Symphonie d-moll, op. 14, 1
Thorsten Hülsemann ist Organist und Kantor an der Klosterkirche Maulbronn sowie Bezirkskantor für das Dekanat Mühlacker. Sein diesjähriges Solorezital im Rahmen der Klosterkonzerte bietet einen Querschnitt durch drei Jahrhunderte deutscher Orgelmusikgeschichte. Den Auftakt bildet Dietrich Buxtehudes ›Toccata in d‹ im typisch frei virtuosen norddeutschen Stil des späten 17. Jahrhunderts, für den der Komponist schon zu Lebzeiten berühmt war. Grund genug für Johann Sebastian Bach, sich zu Fuß aus Thüringen auf den Weg zu seinem Vorbild zu machen. Aus der Feder des späteren Thomaskantors erklingen gleich mehrere choralgebundene und freie Orgelwerke, so zum Beispiel die bekannte Choralbearbeitung zu ›Wachet auf, ruft uns die Stimme BWV 645‹, das ›Concerto in G BWV 592‹ oder ›Präludium und Fuge in C BWV 547‹. Von seinen Zeitgenossen weniger als Komponist, denn als virtuoser Musiker und Improvisator hochgeschätzt,
geriet Bach nach seinem Tod zunächst in Vergessenheit. Seine heutige Berühmtheit verdankt er Felix Mendelssohn, der durch seine Aufführung der Matthäus-Passion 1829 die Bach Renaissance einläutete.
Er war auch der erste bedeutende Komponist, der sich nach beinahe 100 Jahren wieder intensiv der Orgel widmete. Thorsten Hülsemann spielt seine ›Sonate f-Moll, op. 65, 1‹, in deren erstem Satz kunstvoll der Choral ›Was mein Gott will, das g’scheh allzeit‹ eingewoben ist. Den furiosen Schlusspunkt unter das Konzert setzt ein Blick nach Frankreich: Aus Louis Viernes populärer erster Orgelsymphonie erklingen das Prélude und das Final.
Marlis Petersen, Konstantin Krimmel, Benjamin Hartmann, Maulbronner Kammerchor & Hannoversche Hofkapelle
Der romantische Mendelssohn
Marlis Petersen, Sopran
Konstantin Krimmel, Bariton
Maulbronner Kammerchor
Hannoversche Hofkapelle
Benjamin Hartmann, Leitung
Felix Mendelssohn: Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit«, op. 42
Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem, op. 45
Felix Mendelssohn – geboren 1809 – zählt heute zu den bedeutenden Komponisten der deutschen Romantik. Die stilistische Bandbreite seines Schaffens lässt jedoch auch Wurzeln in vorangegangenen Epochen erkennen, schließlich entstanden viele seiner Werke auf dem Nährboden von Vorbildern wie Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. In den letzten Jahren beleuchtete der Maulbronner Kammerchor unter der Leitung von Benjamin Hartmann gemeinsam mit der Hannoverschen Hofkapelle in seinem Maulbronner Mendelssohn Zyklus Verbindungen Mendelssohns zur Musik seiner Vorgänger. In diesem Jahr wird die Beziehung Mendelssohns zur Musik seiner Zeit zum Thema der beiden Konzertabende.
Auf dem Programm steht eines seiner chorsinfonischen Hauptwerke: Die Psalmkantate ›Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser op. 42‹ für Soli, Chor und Orchester. Sie zeugt von dem musikalischen Reichtum und der kompositorischen Reife, die der damals 28-jährige Komponist in der Blüte seines Schaffens erreichte. Dem gegenüber steht mit Johannes Brahms’ ›Ein deutsches Requiem op. 45‹ ein weiteres Schlüsselwerk der Romantik. Für den 35 jährigen Brahms bedeutete die Uraufführung im Jahr 1868 den Durchbruch als Komponist, auch wenn er in der Komposition einige persönliche Schicksalsschläge verarbeitete. Anders als die lateinische Messe zum Totengedenken, von der er den Titel entlehnte, richtet Mit Marlis Petersen konnte eine der profiliertesten Sängerinnen für die Sopran Partien gewonnen werden.
Seit Jahren ist sie nicht nur als Konzertsolistin, sondern auch auf der Opernbühne zuhause. 2022 wurde sie für ihre Darstellung der Emilia Marty in Leoš Janáčeks ›Die Sache Makropulos‹ an der Staatsoper Unter den Linden Berlin mit dem Theaterpreis »Der Faust« ausgezeichnet. Auch der Bariton Konstantin Krimmel ist längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Als Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs 2019 legte er seitdem eine beachtliche Karriere auf Konzertpodien und Opernbühnen hin. 2023 wurde er vom Magazin Opernwelt zum »Nachwuchssänger des Jahres« gekürt.
circa 120 Minuten, inklusive Pause
Einführung in der Winterkirche jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn
Termine
Sa 21.9.2024, 19:00 | Ticket
So 22.9.2024, 17:00 | Ticket
Ort
Kloster Maulbronn
Klosterkirche Klosterhof 17
D-75433 Maulbronn
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Bewertungen & Berichte Marlis Petersen, Konstantin Krimmel, Benjamin Hartmann, Maulbronner Kammerchor & Hannoversche Hofkapelle
1Konzert
La Centifolia
Ciaccona!
La Centifolia
Leila Schayegh, Violine
Johannes Kofler, Violoncello
Johannes Keller, Cembalo
Antonio Bertali: Ciaccona in C (Kremsier-Fassung)
Georg Muffat: Passacaglia Nr. 14, in g
Carlo Ambrogio Lonati:
Sonata no XII,
Ciacone in D
Ciacone-Corento-Giga-Sarabanda-Variatio
Nicola Matteis Junior: alia Fantasia
Anonym: Chaconne
Giovanni Battista Vitali: Toccata – Chiacona - Paßa Galli, aus Partite sopra diverse Sonate per il Violone
Giuseppe Colombi: Chiacona
Francesco Maria Veracini:
Sonata accademica no XII in d
Passagallo. Largo assai, come sta, ma con grazia
Capriccio cromatico, con Due Soggetti, e Loro Rovesci veri.
Ciaccona
La Centifolia bedeutet »die Hundertblättrige« und ist der Name einer üppigen Rosensorte, die sich ab dem Ende des 16. Jahrhunderts besonderer Beliebtheit bei Gärtnern und Floristen erfreute. Nach dieser betörend duftenden Rose hat die Geigerin Leila Schayegh ihr 2019 gegründetes Barockensemble benannt. Und treffender konnte die mehrfache Trägerin des »Diapason d’or de l’année« den Namen nicht wählen, schließlich befasst sie sich in ihrer Arbeit mit einer mindestens ebenso mannigfaltigen Blüte der Musikgeschichte: mit der Ciaccona!
Als eine der beliebtesten Variationsformen im Barock inspirierte sie unzählige Komponisten zu den aberwitzigsten Werken. Dabei handelt es sich um einen musikalischen Reimport aus Mexiko. Eine Tanzmusik, die spanische Handelsreisende mit zurück in die alte Heimat brachten, von wo aus sie sich ab dem 16. Jahrhundert als Chaconne wie ein Lauffeuer in ganz Europa verbreitete.
Die in Maulbronn erklingenden Interpretationen dieses Tanzes und seiner etwas gemächlicheren Variante der Passacaglia stammen unter anderem aus der Feder von Antonio Bertali, Giovanni Battista Vitali und Francesco Maria Veracini. Die überbordende Freude dieser Musik springt im Zusammenspiel der Geigerin Leila Schayegh mit dem Cellisten Johannes Kofler und dem Cembalisten Johannes Keller unwillkürlich auch aufs Publikum über.
Calmus Ensemble
Elisabeth Mücksch, Sopran
Maria Kalmbach, Alt
Friedrich Bracks, Tenor
Jonathan Saretz, Bariton
Michael B. Gernert, Bass
Harald Banter: Abendharmonie
John Tavener: A Cradle Song
Jaakko Mäntyjärvi: Lullaby aus: Four Shakespeare Songs, Nr. 2
Philip Stopford: Lully, Lulla, Lullay
Gustav Schreck: Der Tag nimmt ab, op. 31/3
Johann Sebastian Bach: Gute Nacht, o Wesen, aus: Motette »Jesu, meine Freude«, BWV 227
Felix Mendelssohn: Zum Abendsegen, op. posth.
Max Reger: Nachtlied aus: Acht geistliche Gesänge op. 138/3
Johannes Matthias Michel: The moon is shining aus: MOSAIK
(komponiert für das Calmus Ensemble)
Kate Rusby: Underneath the Stars
Sting: Moon Over Bourbon Street
Harald Banter: Walpurgisnacht
(komponiert für das Calmus Ensemble)
Ukrainische Melodie: Long the night
Manning Sherwin: A Nightingale Sang in Berkeley Square
Hugo Distler: Ein Stündlein wohl vor Tag, aus: Mörike-Chorliederbuch op. 19
Clément Janequin: Le Chant des Oyseaux
John Lennon/Paul McCartney: Blackbird
Dobrinka Tabakova: Good-will to men and peace on earth
Homogenität, Präzision, Leichtigkeit, Emotionalität und Witz – das zeichnet das Calmus Ensemble aus und macht das Quintett zu einer der erfolgreichsten Vokalgruppen Deutschlands. Die Repertoirespanne des Ensembles ist dabei schier unbegrenzt: Geprägt von der Tradition der Leipziger Meister sind die zwei Sängerinnen und drei Sänger in der Vokalmusik der Renaissance, des Barock und der Romantik zu Hause, aber auch Musik unserer Zeit ist ihnen ein großes Anliegen.
Im Programm »Durch die Nacht« zeichnet das Ensemble farbenreiche, schattenhafte, vollmundige und stille Bilder der Nacht. Die furchteinflößenden und düsteren Facetten der Nacht stehen ihren erholsamen, träumerischen und romantischen Seiten gegenüber. Und so gleitet man beim Zuhören mit Schlafliedern von John Tavener oder Philip Stopford langsam ins Land der Träume und der Fantasie hinüber, um Geschichten lauschen zu können, die in großem Farbenspiel erzählt werden, wie zum Beispiel Stings ›Moon over Bourbon Street‹. Ihren Höhepunkt erreicht die nächtliche Träumerei zur Geisterstunde in der ›Walpurgisnacht‹ (von Harald Banter für Calmus komponiert), wenn sich allerlei Gestalten, wie Hexen, Dämonen, Feen und Gespenster zum Tanz versammeln und zu verworrenen Klängen im Stimmengewirr die Nacht zum Tage machen. Mit der Morgendämmerung holt Vogelgezwitscher das Publikum zurück aus dem Land der Träume.
Seit 1968 erfüllen die Klosterkonzerte Maulbronn das ehemalige Zisterzienserkloster mit Musik. Gegründet vom damaligen Musiklehrer des Evangelischen Seminars, zählt die Konzertreihe heute zu den bedeutenden Musikfestivals in Baden-Württemberg. Zwischen Mai und September locken dabei jährlich Künstlerinnen und Künstler von internationalem Renommee zum Musikgenuss ins UNESCO-Weltkulturerbe. Ein fester Bestandteil des Festivals sind seit 1983 die Konzerte des Maulbronner Kammerchors. Neben großen oratorischen Konzerten füllen auch hochkarätig besetzte Kammermusikformate wie die Kammermusikwoche des Pianisten und Artist in Residence Bernd Glemser regelmäßig die spirituelle Atmosphäre der Klosterklausur. Die einzigartige Akustik von Klosterkirche, Laienrefektorium und Kreuzganggarten bietet die richtige Atmosphäre für Musik aller Epochen und Stilrichtungen.
Kartentelefon: +49 (0)70 43-1 03 11